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Allgemein

Gute Testergebnisse zum Corona Impfstoff von verschiedenen Anbietern führte v.a. bei den vormaligen Corona-Verliereraktien zu einer Erholungsrallye. Profiteure waren damit v.a. die Versicherungssektoren, Tourismusaktien, Banken und regional v.a. europäische Aktien. Schwellenländeraktien setzten ihren starken Trend fort und erreichten neue Jahreshöchststände. Auch erleichternd wirkte das lang ersehnte Ergebnis im Rennen um die US-Präsidentschaft, welches Joe Biden für sich entschieden hat.  Der zuvor von vielen erwartete «Blue Sweep» ist jedoch ausgeblieben und der Senat bleibt damit mit hoher Wahrscheinlichkeit republikanisch, was dem neuen Präsidenten wenig Handelsspielraum für tiefgreifende Reformen oder Steuererhöhungen geben dürfte. Ein neues Fiskalpaket dürfte dennoch geschnürt werden, da keine der beiden Parteien die Verantwortung für eine erneute wirtschaftliche Abschwächung und die in Schieflage geratenen Privathaushalte tragen will. Die Befürwortung für weitere Unterstützungsmassnahmen ist in der Bevölkerung zudem parteiübergreifend vorhanden. Die mit Verzögerung veröffentlichten Wirtschaftsdaten trübten sich unter anderem wegen der weiter gestiegenen Corona-Fallzahlen und damit einhergegangenen Einschränkungsmassnahmen weiter ein. Konjunktursensitive Rohstoffe wie Öl oder Kupfer deuten darauf hin, dass die kommenden Wirtschaftsdaten in den nächsten Wochen möglicherweise wieder positiv überraschen könnten.

Aktienmärkte

Die Impfstoff-News sorgten für eine grosse Rotation (siehe FOKUS) aus den vorherigen Corona-Gewinnern in die Corona-Verlierer. Europäische Indizes sowie Small Cap Aktien verzeichneten auf Monatsbasis eine Rekordrallye. Trotz dem Rekord notieren nach wie vor die meisten europäischen Indizes zum Vorjahr deutlich tiefer. Es stellt sich die Frage, ob die Rotation nachhaltig ist oder lediglich ein Aufholeffekt darstellt. Wir sind noch nicht vollends überzeugt, dass Value Aktien nach den starken Kursgewinnen zu stark gewichtet werden sollten in den Portfolios. Wir beabsichtigen selektiv in schwachen Phasen zu kaufen. Eine Durchimpfung der Weltbevölkerung sollte das Wachstum zurück zum Trend führen. Damit wären wir in 12-24 Monaten wieder in einem Umfeld, welches vor der Pandemie herrschte. Dieses Umfeld war geprägt durch tiefe Zinsen und langsames Wachstum. Relativ starke Wachstumsaktien hatten schon vor der Pandemie ein exzellentes Umfeld und könnten auch in den kommenden Monaten weiterhin zu den Gewinnern zählen. Der Nikkei 225 sprang im Berichtsmonat auf ein neues Mehrjahreshoch (seit 1991). Japanische Aktien sowie Schwellenländeraktien erachten wir seit längerem als attraktiv, weshalb wir in diesen Märkten weiterhin investiert bleiben.

Zinsen

Die Geldpolitik bleibt eine Konstante. Die akkommodative Politik bei den grossen Zentralbanken wird sich in den kommenden Monaten nicht ändern. In den USA ist die US-Notenbank eher besorgt über die langsamen Verhandlungen zu den neuen Fiskalausgaben sowie den steigenden Corona Fallzahlen. Auch wenn die Impfung nun in greifbarer Nähe scheint, so werden noch viele Monate vergehen, bis die Bevölkerung durchgeimpft ist. Die Zinsen haben sich daher trotz den positiven Impfstoff-News wenig verändert im November.

Währungen / Rohstoffe

Dank steigenden Rohstoffen war die Norwegische Krone, der Australische sowie der Neuseeländische Dollar stark gesucht. Der USD zum CHF hält sich ambitionslos über der 0.90er Marke. Die gute Nachrichtenlage liess EUR/CHF wieder über die 1.08er Marke ansteigen. Gold verlor mit über -5% deutlich an Glanz und notiert auf einem interessanten Support der Jahre 2012/2011. Öl hingegen verzeichnete ein Kursplus von rund 25% und der Preis für Kupfer schloss knapp 13% höher.

Ausblick

Die Pandemie wird weiterhin einen Schatten über die wirtschaftliche Aktivität werfen, solange die Durchimpfung nicht vollzogen worden ist. Eine baldige Impfung der Risikogruppen hat sicher Priorität und würde es den Staaten erlauben, die harschen Restriktionen schrittweise aufzuheben. Die US-Wahlen haben keine unangenehmen Überraschungen mit sich gebracht und viele Unsicherheitsfaktoren sind damit vom Tisch. Die Anlegerstimmung hat sich entsprechend verbessert – d.h. viele Anleger sind nun zuversichtlicher und Fondsmanager halten nur noch wenig Bargeldbestände. Wir halten an unserem konstruktiven Ausblick fest und bleiben entsprechend übergewichtet in den Aktien positioniert. Die erwähnte optimistische Stimmung der Anlegergemeinde könnte jedoch mittelfristig zu Korrekturen führen, welche aber schnell auf Käufer stossen dürfte. Gegen negative Überraschungen haben wir Teilabsicherungen über Put-Spreads implementiert. Diese können dank gefallener Volatilitäten günstig gekauft werden und sorgen für den nötigen Schutz im Falle einer weiteren Enttäuschung.

 

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