Der Oktober war geprägt von starken Monatsverlusten an den Aktienmärkten – den grössten seit 2008. Dafür gab es verschiedene Auslöser. Einige Unternehmensausblicke wie beispielsweise die der grossen Technologie-Unternehmungen Google-Muttergesellschaft Alphabet oder auch Amazon enttäuschten. Zusätzlich drückten die ansteigenden US-Zinsen, der sich abschwächende Häusermarkt in den USA und der nach wie vor ungelöste Handelskonflikt zwischen den USA und China auf die Marktstimmung. Die negativen Gewinnrevisionen trafen vor allem den europäischen Markt. Es muss beachtet werden, dass die jüngsten Schwächezeichen - auf hohem Niveau – auf eine Jahrelange Erholung folgten. Eine Rezession und ein lang anhaltender Bärenmarkt dürften noch in weiter Ferne liegen, was sich durch unsere Indikatoren bestätigt (siehe auch IM FOKUS). Die EZB reagierte auf die Abkühlung im Euroraum und die Budgetdebatte mit den Italienern relativ gelassen um keine zusätzliche Panik zu verbreiten. Die EZB dürfte bei stabilen Verhältnissen die Anleihenkäufe Ende Dezember diesen Jahres einstellen. Die US Notenbank wird höchstwahrscheinlich Ihren beschriebenen Pfad der graduellen Zinserhöhungen verfolgen und den nächsten Zinsschritt im Dezember vollziehen. Dies ist das wahrscheinlichste Szenario, da das Wachstum in den USA grundsätzlich solide ist und sich bisher nur kleine «Risse» zeigen. Sollten die Märkte sich nicht stabilisieren, könnte die FED wohl aber mit einer nächsten Zinserhöhung vorerst abwarten.
Die Aktienmärkte verzeichneten extrem hohe Monatsverluste auf breiter Front im Oktober. Für einmal führten jedoch die US Indices die Rangliste der höchsten Verluste für den Monat an. Die US Technologiebörse Nasdaq verlor -9.2% und der breite S&P500 korrigierte -6.9%. Der Nikkei gab -9.1% preis und in Europa verlor der EuroStoxx 50
-5.9%. Auch die asiatischen Märkte kamen unter Druck. Der chinesische CSI300 verlor -8.3%. Verschiedene Indikatoren deuten darauf hin, dass die jüngsten Verluste nun eine gewisse Bereinigung des Sentiments herbeigeführt haben (siehe IM FOKUS). Der Schweizer SMI konnte sich dank dem defensiven Charakter gut behaupten und büsste lediglich -0.7% ein, während die Small- und Midcaps -8.1% einbüssten. Während der Schwächephase lösten wir ab Mitte Oktober - in Antizipation eines guten Restjahres und intakter Fundamentaldaten - schrittweise unsere Aktienabsicherungen auf.
Interessanterweise zeichnen die Zinsmärkte nicht so ein negatives Bild der Wirtschaft. Die Zinsen sind in den USA zwar seit der Korrektur gefallen, jedoch notieren jene nach wie vor deutlich über dem September-Niveau. Auch die Zinskurve ist positiv und deutet so auf eine anhaltende Expansion hin. Die meisten Rezessionen wurden von einer negativen Zinskurve angekündet. Davon sind wir noch mehrere Monate entfernt (siehe IM FOKUS). Im Zuge des vorgeschlagenen italienischen Budgets hat der Spread zwischen deutschen und italienischen Schuldverschreibungen deutlich angezogen und erreichte mit 330 Basispunkten neue Mehrjahreshochs. Trotz dieser unerfreulichen Entwicklung, notiert das Niveau immer noch deutlich unter den damaligen Spitzenwerten während der Eurokrise.
Angesichts der hohen Volatilität an den Aktienmärkten war das Geschehen bei den Währungen relativ ruhig. Der USD behauptete sich im unsicheren Umfeld und verteuerte sich im Oktober zum handelsgewichteten Korb um fast 2.1%. Der EUR hingegen neigte zur Schwäche. Der Schweizer Franken diente im Oktober angesichts der sehr volatilen Märkte überraschend nicht als Fluchtwährung und büsste insbesondere gegenüber dem USD etwas an Wert ein.
Viele Indikatoren deuten auf eine Kapitulation am Aktienmarkt hin (siehe IM FOKUS). Der Oktober hat seinen sehr schwankungsanfälligen Charakter somit bestätigt. Für das restliche Jahr dürften sich jedoch die Saisonalitäten des Zwischenwahljahrs in den USA wieder zu Gunsten der Aktien drehen. Institutionelle Käufer im Form von Aktienrückkäufen dürften nach Ende der Gewinnsaison auch wieder an den Markt zurückkehren, was zusammen mit dem ohnehin negativen Sentiment einen positiven Impuls auslösen kann. Ohne systemische Zwischenfälle oder einer deutlichen Wachstumsabschwächung, rechnen wir mit höheren Aktienpreise bis zum Jahresende was sich auch in unserer Ausrichtung und der Auflösung unserer Absicherungen widerspiegelt.