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Allgemein

Nach erfreulichem Verlauf an den Aktienmärkten trübte sich die Stimmung gegen Monatsende wieder etwas ein. Die anhaltende Erholung der Energiepreise und besser als erwartete Unternehmensgewinne sorgten zu Beginn für eine konstruktive Marktverfassung. Gegen Ende des Monates sorgten jedoch schwache Wachstumswerte für die US-Wirtschaft für höhere Volatilität: Das BIP stieg im Q1 im Vergleich zum Vorquartal nur noch um 0.5% (tiefster Wert seit 2 Jahren). Jüngst schienen aber die Anleger schlechte Zahlen eher zu ignorieren, da jene die Zinsängste drosselten. Die US Notenbank hat diesbezüglich auch im April alle Optionen für den nächsten Zinsschritt offengehalten. Die EZB wie auch die Bank of Japan (BoJ) haben keine weiteren Massnahmen bekannt gegeben. Letztere führte damit zu einer starken Enttäuschung der Anleger. Der JPY gewann deutlich an Wert nachdem die BoJ beschloss, die Geldpolitik unverändert zu lassen. Tatenlosigkeit kann man der Bank of Japan jedoch nicht vorwerfen, immerhin rangiert die BoJ bereits bei 90% der Nikkei225 Aktien unter den zehn grössten Aktionären. Die europäische Wirtschaft hat in den letzten zwei Jahren zwar deutliche Fortschritte gemacht, trotzdem wird man mit den aktuellen Wachstumsraten (BIP 2015 lag bei +1.6%) noch Jahre benötigen um die Wirtschaftsleistung wieder auf das Vorkrisenniveau zu bringen. Dazu kommt, dass mit der bevorstehenden BREXIT-Abstimmung (siehe IM FOKUS) und der wieder aufflammenden Griechenland-Krise, die politischen Risiken während der nächsten Wochen eher steigen.

Aktienmärkte

Die Unternehmensgewinne in den USA konnten bisher die tiefen Erwartungen zwar um 4% übertreffen, lagen aber bereits das vierte Mal in Folge unter dem jeweiligen Vorquartal (Gewinnrezession), ein solches schwaches Wachstum wurde letztes mal im Jahr 2009 beobachtet. Die Umsätze fielen nur minimal höher als erwartet aus. Einige Technologieschwergewichte (Apple, Microsoft oder Google) wurden nach enttäuschenden Quartalszahlen förmlich abgestraft und verloren zwischen 6-8%. In Europa herrscht ein ähnliches Bild. Jedoch notieren die Umsätze spürbar unter den Erwartungen. Die Performance der Aktienmärkte auf Monatsbasis ist unterschiedlich. Die US Technologiebörse verlor 3.2% und die europäischen Aktien verzeichneten ein leichtes Plus von 1.5% (EuroStoxx50, inkl. Dividenden). Auf Jahressicht notieren die wichtigen Aktienmärkte in CHF weiterhin deutlich im Minus: Der SMI bspw. liegt 9.7% und der Nikkei über 15% unter dem Stand von Ende 2015.

Zinsen

Die verschiedenen Notenbank-Entscheide haben sich kaum nennenswert auf die Kapitalmarktrenditen ausgewirkt. Renditehungrige Anleger haben nicht gezögert bei der Emission von argentinischen Anleihen zu partizipieren. Die Emission war sogar mehrfach überzeichnet und zeigt, dass trotz miserablem Jahresstart im High Yield Segment, die Anleger bereits wieder etwas gierig geworden sind. Die anhaltende Entspannung bei den Energiepreisen hat sich zusätzlich positiv ausgewirkt.

Währungen

Die EZB und die BoJ sorgten für die grössten Ausschläge an den Devisenmärkten. Insgesamt ist aber eine breitere USD Schwäche zu beobachten. Der handelsgewichtete USD-Index verliert auf Monatsbasis nochmals 1.6% was für den Jahresverlauf bereits ein Minus von 5.7% ausmacht. Gemessen an den Zinsdifferenzen hätte der USD gegenüber dem CHF jedoch noch Aufwertungspotential (siehe im FOKUS). Der CHF gewann gegenüber dem USD 0.26%. Hauptverantwortlich für den schwachen USD ist nach wie vor die US Notenbank FED, welche die Erwartungshaltung der Anleger bezüglich ihres Zinserhöhungszyklus massiv gesenkt hat. Zusätzlich waren die jüngsten Wirtschaftsdaten in den USA etwas gedämpft.

Ausblick

Bei den Investoren ist wieder eine gewisse Gelassenheit zu beobachten. Die massiv überzeichnete Emission der argentinischen Staatsanleihen ist wohl das beste Indiz dafür. Die Aktienmärkte zeigen so bisher auch eine erstaunliche Resistenz gegenüber vielen Negativfaktoren. Leichte Verbesserungen bei den Hauptbelastungsfaktoren China und Energiepreise konnten jedoch im April beobachtet werden. Die weltweit sehr lockere Geldpolitik zwingt die Anleger in risikoreichere Papiere zu investieren. Wir erachten Gold als sinnvolle Absicherung gegen ein mögliches „Versagen der Zentralbanken“.

 

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