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Allgemein

Die Märkte standen im März im Zeichen der Katastrophe in Japan und dem Bürgerkrieg in Libyen. Während letzterer die Region noch für längere Zeit destabilisieren könnte, dürften Wiederaufbauarbeiten in Japan der lokalen Wirtschaft positive Wachstumsimpulse geben. Die japanische Regierung beziffert die Wiederaufbaukosten auf über USD 300 Milliarden, also mehr als doppelt so hoch als beim Kobe-Erdbeben. Auch scheinen die Märkte zurzeit davon auszugehen, dass sich die Katastrophe in Fukushima nicht nachhaltig negativ auf die Weltwirtschaft auswirken wird. Trotzdem waren die Handelsvolumina während der Korrektur eher hoch. Einzelne Versicherer haben ihre Asset Allokation relativ schnell angepasst und die Aktienquote reduziert. Die Probleme in Europa sowie die hohen Inflationsraten in den aufstrebenden Ländern rückten im März etwas in den Hintergrund. Der Eurogipfel zum Ende des Monats hat die Marktteilnehmer aber mehrheitlich zufrieden gestellt, auch wenn der Entscheid zur Aufstockung der Kapazität des EFSF vertagt wurde. Weiter hat das Ausbleiben grösserer Proteste im Schlüsselland Saudi Arabien eine noch stärkere Marktkorrektur verhindert. Die meisten Experten erwarten denn auch keine Machtverschiebung im Land.

Politisch konnten die grünen Parteien in Deutschland und der Schweiz klar vom „Fukushima Effekt“ profitieren und atomfreundlichere Parteien haben ihren Kurs zur Kernkraft nun deutlich angepasst. Während die indirekten Kosten der Kernkraft zwar schonungslos aufgezeigt wurden, stehen dem Atomausstieg keine einfachen Lösungen gegenüber (siehe Fokus). Auch wenn erneuerbare Energien nun einen Investitionsschub erhalten dürften, stellen sie keine verlässliche Alternative zu jederzeit verfügbaren Energiequellen dar. Sämtliche erneuerbaren Kapazitäten werden also mit zuverlässigen Gaskraftwerken hinterlegt werden müssen. Somit werden die Strompreise mittelfristig weiter ansteigen und die Volatilität wird zunehmen. Auch das Überangebot an Erdgas dürfte schneller als erwartet verschwinden.

Bezüglich Makrodaten zeigte sich der März durchzogen. In den USA standen positive Zahlen bei der Arbeitslosigkeit einem sinkenden Konsumentenvertrauen und einem nach wie vor anämischen Häusermarkt gegenüber, wobei letzterer für die Gesamtwirtschaft mit 2% am BIP nur noch eine untergeordnete Rolle einnimmt.

Aktien

Der SMI wies im März eine Performance von -3.8% auf, der Euro Stoxx 50 schloss mit -3.4% und der Nikkei sogar mit -8.2%. Die Volatilität lag, gemessen am VIX bei 17.7%. Das allgemeine Sentiment bleibt trotz Hiobsbotschaften erstaunlich stabil, weitere negative News vermochten die Kurse nicht nachhaltig zu destabilisieren, was zeigt, dass der längerfristige Aufwärtstrend robust ist. Die hohen Gewinnrenditen deuten auf nach wie vor hohe Risikoprämien hin, weshalb auch bei steigenden Zinsen noch genügend Spielraum für höhere Aktienkurse gegeben ist. Konkret könnten die bevorstehenden Veröffentlichungen von Quartalsabschlüssen weitere Impulse bringen. Bezüglich Sektoren sehen wir nach wie vor bei den rohstoffnahen Titeln Chancen, während Banken weiterhin einen schweren Stand haben dürften. In Bezug auf die kommende Energiedebatte ist unser Portfolio gut aufgestellt. Sowohl Alpiq als auch die Gasförderer dürften mittelfristig profitieren.

Obligationen

CDS Spreads kamen, gemessen am iTraxx Europe, im März weiter leicht zurück. Als Ausnahme davon stiegen vor allem die Spreads von Griechenland und Portugal weiter an. Die Krise in Japan mag den weiteren Zinsanstieg etwas gebremst haben, im Trend dürften die langfristigen Zinsen aber weiter steigen. Am kurzen Ende deutet vieles darauf hin, dass die von der EZB angetönte Zinserhöhung im April tatsächlich kommen wird. Auch die SNB muss aufgrund der robusten Verfassung der Schweizer Volkswirtschaft erste Zinserhöhungen ins Auge fassen. In den USA wird in drei Monaten die zweite Phase der quantitativen Lockerung der FED auslaufen. Danach dürfte die Notenbank mit einer Normalisierung der Geldpolitik beginnen. Steigende Realzinsen werden den Aufschwung nicht grundsätzlich in Frage stellen, denn viele Firmen haben ihre Investitionspläne der nächsten Jahre bereits langfristig vorfinanziert.

Währungen

Mit höherer Risikoaversion im März kam, zum Leidwesen der Schweizer Exporteure, auch die Frankenstärke wieder zurück. Zum Monatsende hin haben sich Euro und Dollar wieder etwas erholt. Die Einigung zum Europäischen Stabilitätsmechanismus wurde allgemein als positiv gewertet. Die Situation in Portugal hingegen verunsichert nach wie vor und aufgrund der hohen Credit-Spreads erscheint eine nachhaltige Staatsfinanzierung unwahrscheinlich. Somit wird das Land schliesslich Hilfe des IMF und des europäischen Stabilitätsfonds in Anspruch nehmen müssen. Da vor allem Spanien dank den voranschreitenden Sanierungsmassnahmen der lokalen Banken marktfähig bleiben dürfte, wird der Umfang des ESM ausreichen, um die strauchelnden Länder Griechenland, Irland und Portugal zu finanzieren. Sowohl die Kaufkraftparität als auch rein monetäre Modelle zeigen nach wie vor eine deutliche Überbewertung des Frankens an. Eine Normalisierung wird aber weiterhin volatil verlaufen. Dass der US-Dollar allgemein unterbewertet ist, zeigt auch das zunehmende Interesse chinesischer Käufer an US-Firmen.

Ausblick

Auch wir hoffen, dass die Nuklearkatastrophe in Japan bald ein Ende findet, und dem Land eine weitere Eskalation der Katastrophe erspart bleibt. Der April dürfte dann im Zeichen der Quartalsergebnisse stehen, von denen wir weiterhin positive Impulse erwarten. Wir halten nach wie vor an unserem Aktienexposure fest, beobachten die Entwicklung in den Krisenherden jedoch weiterhin genau. Auch die wirtschaftliche Entwicklung in China werden wir weiterhin verfolgen.

 

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