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Allgemein

Mit einem massiven Comeback der Volatilität im Februar sahen wir unsere vorsichtige Positionierung bestätigt. Die Tagesverluste an den Aktienmärkten erreichten extreme Ausmasse, welche seit Jahren nicht mehr zu beobachten waren. In Punkten gemessen, erreichte der Tagesverlust im Dow Jones Industrial Index gar neue historische Rekorde. Die Korrektur wurde durch die steigenden Zinsen provoziert und nahm in Kombination mit der extremen Sorglosigkeit der Anleger ausgeprägte Ausmasse an. Die jüngsten Konjunkturdaten in der Eurozone und den USA waren gemessen am „Surprise“ Index zwar über den Konsensschätzungen, aber nicht mehr so stark wie im Januar, was angesichts der Zinsängste eher einen positiven Effekt auf das Aktiensentiment haben dürfte. Auch die Daten zu den Konsumentenpreisen in der Eurozone geben der EZB keinen Grund die geldpolitischen Zügel schneller anzuziehen. Hinzu kommt, dass der Arbeitsmarkt in der Eurozone hohe Kapazitäten aufweist und die Produktivität allgemein noch auf tiefem Niveau verharrt. Der neue FED Präsident Jerome Powell verkündete dass er den behutsamen Zinskurs beibehalten will. Er ist optimistisch dass die Wirtschaft einerseits nicht überhitzt und dass gleichzeitig das Inflationsziel erreicht werden kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass die FED insgesamt vier Zinsschritte im laufenden Jahr vornimmt, hat zugenommen. Sollten sich die Zinsdifferenzen noch stärker zu Gunsten des USD verschieben, scheint eine zumindest temporäre USD Stärke wieder realistischer (siehe IM FOKUS).

Aktienmärkte

Nach den ausgeprägten Verlusten zum Monatsstart konnte zwar eine Erholung einsetzen. Die zuvor markierten Höchststände konnten jedoch nicht mehr zurück erobert werden. Die Verluste welche zeitweise 8-10% erreichten, wurden aber zum Monatesende hin auf zwischen -1% und -5% reduziert. Am besten konnten sich wiederum die US Märkte behaupten. Der US-Technologiesektor beispielsweise kompensierte die Verluste in der zweiten Monatshälfte fast vollständig. Die Volatilität, gemessen am VIX Index, erreichte ein Sechsjahreshoch und markierte den höchsten je gesehenen Tagesanstieg (+115.6%), welchen den Rekord in der Finanzkrise im Jahr 2007 (+64.2%) deutlich übertraf. Die Berichtssaison ist nun beidseits des Atlantiks in der finalen Runde. Viele der Firmen verzeichnen äusserst solide Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Die erfreulichen Gewinnberichte unterstützen somit die Kursavancen des Vorjahres fundamental.

Zinsen

Die Kapitalmarktrenditen stiegen im Februar. Jedoch war die Breite des Anstieges nicht mehr so ausgeprägt wie im Januar. Die Kernländer Europas verzeichneten leicht tiefere Renditen während der Spread der peripheren Staaten im ruppigen Umfeld angestiegen ist. Die Marktteilnehmer erhoffen sich konkretere Aussagen zur Geldpolitik wenn die Notenbankakteure im März tagen. Die EZB hat angesichts der verhaltenen Inflationsdaten, wie vorgängig erwähnt, weniger akuten Druck die Geldpolitik schneller als geplant zu straffen. Dank der robusteren Verfassung der US Wirtschaft gehen die Marktteilnehmer mittlerweile von vier Zinsschritten der FED im aktuellen Jahr aus. Die Verfallsrendite des US 10-Jahres-Treasuries nähert sich mehr und mehr der viel beachteten 3% Marke. Diese kritische Schwelle erachten viele Teilnehmer als Marke, bei welcher die relative Attraktivität der Aktien deutlicher abnimmt.

Währungen

Die Schwäche des USD hat im Februar eine Pause eingelegt. Die Chancen für eine Bodenbildung sind vorhanden und die Marktbeobachter würden einen Anstieg im USD Index über 90.60 (USD/CHF 0.945) als positives technisches Signal werten. Zum Schweizer Franken verloren vor allem die volatilen Währungen Kanadas und Australiens stark, während der JPY förmlich haussierte (+3.8%).

Ausblick

Unser mittelfristiger Ausblick für die Aktien bleibt unverändert positiv. Wir haben stets mit höherer Volatilität an den Finanzmärkten gerechnet und dies hat sich im Februar manifestiert. Unsere Optionsstrategie hat sich sehr gut behaupten können, so dass nur ein kleiner Rückschlag für die Portfolios entstanden ist. Die Absicherungen behalten wir bei und gehen davon aus, dass wir noch nicht „über dem Berg“ sind was die Bereinigung des Marktsentiments anbelangt. Die seit Jahresbeginn konstant steigenden Zinsen dürften für weitere Schwankungen an den Märkten sorgen und könnten durch weitere fiskalische Impulse nochmals zusätzlichen Aufwärtsdruck erhalten (siehe auch IM FOKUS). Die Hauptgefahr ist somit weiterhin bei den Zinsen zu orten. Wo früher noch ein Ausgleich statt gefunden hat, so gibt es derzeit nur Verluste zu beklagen (fallende Aktienmärkte und fallende Anleihen). Wir halten daher die Duration festverzinslichen Anlagen innerhalb der Portfolios tendenziell tief. Steigen die Zinsen nicht zu impulsiv, so sind die Aktien im globalen Wachstumsumfeld nach wie vor klar zu bevorzugen.

 

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