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Allgemein

Bisher sind kaum Details zu den Fiskalprogrammen der neuen US Regierung bekannt und doch setzen die Anleger auf höhere Fiskalausgaben. Auch die Gewinnzahlen der Unternehmungen stützen die Stimmung, denn die Gewinnsaison läuft bisher erfreulich. Theresa May hat vom Unterhaus bereits die Befugnis erhalten, die offizielle Absicht zum Austritt aus der EU bekannt zu geben. Der Gesetzesentwurf muss am 7. März noch dem Oberhaus vorgelegt werden, was reine Formsache sein dürfte, nachdem die Parlamentarier im Vorfeld bereits die Zustimmung signalisiert haben. Die Abgeordneten dürfen danach nochmals über das finale BREXIT-Abkommen abstimmen bevor dies dem EU-Parlament vorgelegt wird. Am 15. März wählen die Niederländer ein neues Parlament und der Rechtspopulist Wilders könnte mit dem Rückenwind des Populismus, Stimmen für seine Partei gewinnen. Trotzdem dürfte Wilders Partei nicht die Mehrheit erreichen, da keine der übrigen Parteien koalitionswillig ist. Die Wirtschaft scheint von den rhetorischen Isolationstendenzen nicht beeinflusst zu sein. Das Wachstum für das 4. Quartal war in Europa nur leicht unter der Erwartung und die Umfragewerte deuten auf ein erfreuliches 1. Quartal hin. Auch in den USA überraschen die Wirtschaftsdaten weiterhin positiv. Wegen den fiskalpolitischen Unsicherheiten dürfte die US Notenbank mit dem nächsten Zinsschritt im März noch zögern bis die Pläne von Trump mehr Gestalt annehmen. China überraschte derweilen mit einer weiter steigenden Gesamtverschuldung. Jene erhöhte sich rekordmässig um das Äquivalent der Schwedischen oder Polnischen Gesamtwirtschaft. Die chinesische Zentralbank muss so mehr und mehr zwischen Wachstum und Kreditblase navigieren. Unsere Edelmetallpositionen profitierten trotz starkem USD von den tieferen Zinsen und der gefühlten politischen Risiken. Goldminenaktien erlitten jedoch zum Monatsschluss einen stärkeren Rücksetzer. Auch andere Rohstoffe halten sich trotz der USD Stärke überraschend stabil (siehe im FOKUS).

Aktienmärkte

Das seit den US Wahlen im November 2016 gestartete „Reflationierungs-Rallye“ hatte auch im Februar weiter Bestand. Jedoch waren es im Februar auch defensive Sektoren welche innerhalb einer Sektorenrotation den Markt gestützt haben. Die wichtigsten Aktienindices gewannen nochmals 2-3% dazu. US Aktien waren wiederum am stärksten gefragt. Auf Jahressicht trennt sich jedoch der Spreu vom Weizen: Wegen anstehender politischer Events notiert der französische CAC40 im Februar im Vergleich mit den übrigen Märkten nur leicht im Plus. Auch der italienische FTSE MIB hat bis dato wegen den schwachen Bankenwerten unterdurchschnittlich abgeschnitten.

Zinsen

Die Kapitalmarktrenditen haben sich seit dem Jahreswechsel in den USA normalisiert. Viele der europäischen Hauptmärkte rentieren heute jedoch noch leicht höher als Ende 2016. Zu beobachten war auch eine Ausweitung der peripheren Spreads aufgrund der nahenden Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und der anstehenden Schuldenverhandlung mit Griechenland. Die Furcht vor einem ungünstigen Wahlausgang in Frankreich hat die Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen Deutschen und Französischen Schuldpapieren auf das Niveau von 2013 getrieben. 2-jährige deutsche Bundesanleihen stiegen im Preis nochmals deutlich an. Anleger nehmen so für die vermeintliche Sicherheit momentan gar einen negativen Zins von bis zu -1% in Kauf.

Währungen

Nach der grossen USD Schwäche im Januar, war dieser überverkauft und konnte sich gegenüber dem CHF um 1.7% aber auch gegenüber dem breiten Handelsgewichteten Index um 1.6% erholen. Damit der USD weiter erstarken kann, braucht dieser dringend neue Hinweise zur Fiskalpolitik. Von der geldpolitischen Seite sind mindestens drei Zinsschritte eskomptiert. Der EUR/CHF scheint bei 1.0630 den nächsten Stabilisierungsversuch zu unternehmen. Die SNB lässt nicht durchblicken in welchem Ausmass aktiv interveniert wird.

Ausblick

Die Aktienmärkte befinden sich in einer sehr robusten Verfassung und die politischen Unsicherheitsfaktoren werden dank eines freundlichen Wachstumsausblicks von den Anlegern höher gewichtet. Die impliziten Volatilitäten (Indikator für Absicherungskosten der Aktien) notieren auf extrem tiefen Werten. Dies bedeutet, dass die Anleger doch etwas selbstgefällig sind. Wir halten an unserer Teilabsicherung, welche wir auf dem US Small- und Midcap Markt abgeschlossen haben, noch fest.

 

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