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Allgemein

Dass Krisen im Euroraum in Island zu Vulkanausbrüchen führen, ist nicht bewiesen, jedoch scheinen die Ereignisse in letzter Zeit mit stoischer Regelmässigkeiten den Sommer einzuläuten. Während der Vulkan in Island bereits wieder zur Ruhe gekommen ist, wird die Krise in Griechenland noch mehrere Eruptionen sehen. Der Show-down dieser Runde wird spätestens bis zum 18. Juli erwartet, wenn Griechenland das Geld ausgeht, falls die nächste Hilfstranche der EU/IMF nicht gesprochen wird oder sich das Land durch Verkäufe von Staatsvermögen Liquidität beschaffen kann. Aktienkurse und vor allem der Euro haben im Mai massiv unter dieser Unsicherheit gelitten, der EUR fiel zeitweise auf x. Bei den politischen Spiele wünscht man sich fast ein wenig die Zeit nach dem Fall von Lehman zurück, wo die sachliche Not zur Einigkeit zwang. Der EU jedenfalls scheint ohne proaktives und entschlossenes Handeln langsam die Optionen auszugehen, da angesichts der Gesamtverschuldung und Interdependenzen zwischen Staaten und Banken ein Vertrauensverlust der Märkte kaum mehr absorbiert werden könnte (Siehe Fokus). In der Schweiz leiden viele Unternehmen deutlich unter dem starken Franken. Dank Technologieführerschaft können viele Unternehmen die Preise anheben und die Umsätze halten, die Margen leiden aber dennoch klar. Besonders hart trifft es Produzenten, die fast ausschliesslich lokal produzieren wie zum Beispiel Stromerzeuger.

Auch in den USA zeichnet sich ein Show-down an, wobei die Klippe hier angeblich der 2. August ist, wenn dem Treasury die Liquidität ausgeht, sollte der US-Kongress bis dahin die nicht Schuldenobergrenze anheben. Jedoch gibt es bereits ein Republikanisches Lager, das dieses Szenario als unglaubwürdige Drohgebärde des Treasury auffasst. Ein Default auf Lohnzahlungen von Bibliotheksangestellten sei nicht dasselbe wie ein Default auf internationalen Anleihen, weshalb für die Sache noch genug Zeit zum diskutieren bleibe.

Aktien

Mit x% schloss der SMI angesichts der Unsicherheiten im deutlich im Minus. Wiederum belasteten Sorgen um hohe Inflationsraten die meisten Indizes der aufstrebenden Welt. So lag der RTS mit –x% erneut deutlich im Minus, auch der Chinesische A-Aktine Index CSI 300 gehörte mit –y% klar zu den Verlierern. Auffallend ist auch, dass sich die Korrelation zwischen Aktien Der Emeriging Markets sowie der Developed Markets weiterhin ungewöhnlich tief ist. Die Korrelation zwischen CSI 300 und Dow Jones Industrial war seit Jahresanfang praktisch null. Chinesen scheinen also zurzeit von völlig anderen Sorgen geplagt zu werden als Amerikaner. Die gehandelten Volumen lagen mit –y% wiederum deutlich unter Vorjahr, als die Schuldenkrise viele Investoren zum Verkaufen bewegten und so die Volumen hochtrieben. Panikverkäufe sind also bislang keine festzustellen, denn die meisten Anleger sehen das mittelfristige Wachstumspotential der Wirtschaft nach wir vor positiv.

Obligationen

In Erwartung auf das Ende von QE 2 sind US Staatsanleihen in Erwartung auf ein höheres Angebot gefallen, sondern haben erneut deutlich an Wert gewonnen.

Dem CDS Spreads auf US Staatsanleihen konnte der Budgetstreit nicht sehr viel anhaben. Diese sind zwar von 0.44% zu Ende April auf aktuell xx% angestiegen, im Vergleich zum Level im Herbst 2009 von über 100 bps scheint der Markt sich nicht ernsthaft Sorgen um die Solvenz der USA zu machen. Die Credit Spreas generell sind, gemessen am ITRAXX x% ge….

Währungen

Auf die Dollarschwäche im April folgte nun wie bereits erwähnt eine deutliche Euro-Schwäche. Die Veränderung des Outlooks von Italien sowie Proteste und eine Wahlschlappe für die Regierung haben den Euro gegenüber dem Franken unter xx fallen lassen. Während ein kurzzeitiger Ausverkauf nicht ausgeschlossen werden kann, glauben wir, dass das Sentiment gegenüber der Einheitswährung so schlecht ist, dass bereits kleine Fortschritte rund um Griechenland zu einer Gegenbewegung führen können, und eine temporäre Lösung der Situation deutlich Aufwärtspotential bergen würde. Der USD hingegen profitierte nun von einer Fluch aus Risikoanlagen, und in sichere Staatsanleihen. Während dieser Trend noch eine Weile andauern könnte, wird der US-Doller angesichts der nach wie vor schlechten konjunkturellen Lage in den USA nicht zu Höhenflügen ansetzen.

Ausblick

Wie bereits erwähnt, steht uns ein heisser Sommer bevor. Nimmt man Argentinien als Vorbild für die Situation, wird der IMF einer weiteren Kredittranche sprechen, wonach Griechenland danach trotzdem zahlungsunfähig wird. Da solch ein Szenario jedoch zurzeit zwangsläufig mit einem Default der lokalen Banken zusammenfällt, dürfte dieses Szenario angesichts der Tatsache, dass den Politikern noch das Lehman Fiasko in den Knochen steckt, kurzfristig nicht realisiert werden. Ein Muddling-Through ist somit das wahrscheinlichste Szenario. Wir haben unsere Aktienquote im Mai mittels einer Put Option deutlich reduziert, und werden diesen Schutz aufrechterhalten, solange die grosse Unsicherheit anhält. Von einer noch stärkeren Reduktion der Aktienquote sehen wir jedoch momentan ab, da die wirtschaftlicher Erholung zwar langsam, aber doch nach wie vor in die richtige Richtung zeigt.

 

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