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Allgemein

Die USA überraschten im März weiterhin mit positiven Wirtschaftsdaten. Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sanken im Vergleich zum Vormonat um 0.5%, das Konsumentenvertrauen verbesserte sich weiter. Auch eine Belebung des Häusermarktes scheint absehbar. Mehr Sorgen bereiteten den Anlegern Meldungen aus China, wonach sich das Wachstum deutlich verlangsamt. Die chinesische Regierung scheint einer Abkühlung des Häusermarktes weiterhin Priorität einzuräumen und eine gewisse Wachstumsschwäche in Kauf zu nehmen.

In Europa konnte der Schuldenschnitt für Griechenland relativ reibungslos beendet werden. Auch die Abwicklung der ausstehenden CDS führte zu keinen Verwerfungen. In Italien forcierte Ministerpräsident Monti seine Arbeitsmarktreform. Trotz heftigen Widerstandes seitens der Gewerkschaften scheint er eine politische Mehrheit hinter sich zu haben. Spanien einigte sich mit der EU auf ein Defizitziel für 2012 von 5.3%. Schliesslich einigten sich die Euroländer auch auf eine Kombination der EFSF mit dem ESM, womit für zukünftige Rettungsaktionen EUR 500 Milliarden zur Verfügung stehen sollten.

Der Ölpreis verharrte auf hohem Niveau. Solange ein weiterer Kurssprung ausbleibt, dürfte die wirtschaftliche Erholung als Ganzes nicht gefährdet sein (siehe Fokus).

Aktien

Aufgrund der Rückschläge in der zweiten Monatshälfte schlossen nur einige Indizes mit einer positiven Monatsperformance. Der DAX gewann 1.3%, der Euro Stoxx 50 hingegen verlor 1.4%. Die Volatilität fiel weiter auf 15.5% (VIX). Trotz vermehrtem Optimismus wurde weiterhin nur anämisch gehandelt. So nahm das Volumen in SMI Titeln im Vergleich zum März 2011 um satte 36% ab. In den USA sorgten die Ankündigungen diverser Banken, nach bestandenen Stress-Tests ihre Ausschüttungsquoten zu erhöhen, für steigende Kurse. Verbunden mit einem freundlicheren Makroausblick scheinen Bankaktien langsam wieder salonfähig zu werden. Rohstofftitel hingegen wurden mit Aussicht auf eine schwächere Nachfrage aus China deutlich abgestraft.

Obligationen

Mit optimistischerem Ausblick von Ben Bernanke stiegen die langfristigen Zinsen vor allem in den USA zur Monatsmitte deutlich an. Später relativierte der US-Notenbankchef seine Aussagen und wies auf die nach wie vor fragile Lage der US Wirtschaft hin. Per Saldo stieg die Rendite 10-jähriger Treasuries von 1.97% auf 2.2%. Die EZB behielt ihren Kurs lockerer Geldpolitik bei. Viele gehen inzwischen davon aus, dass das Bankensystem falls nötig weiterhin unbeschränkt finanziert wird. Intern scheint sich die Bank aber eher Gedanken zu machen, wie die lockere Geldpolitik wieder zurückgefahren werden soll. Erste Anzeichen einer restriktiveren Geldpolitik dürften den Markt in den nächsten Monaten temporär verunsichern. Die meisten Risikoprämien, insbesondere der europäischen Peripherie, kamen weiter zurück, mit Ausnahme von Spanien, wo sich viele Anleger um die Auswirkungen des harten Sparkurses auf das Wirtschaftswachstum sorgen. Da die Spreads vor allem bei High-Yield Anleihen im Vergleich zu den historischen Ausfallraten nach wie vor attraktiv sind, haben wir hier im kurzfristigen Bereich ein Engagement aufgebaut.

Währungen

Der Franken verharrte weiter beim Mindestkurs, eine Erhöhung desselben scheint bislang kein Thema zu sein, obwohl linke wie rechte politische Kräfte in der Schweiz eine Erhöhung fordern. Auch der EUR/USD-Kurs blieb im Monatsvergleich praktisch unverändert. Yen/Dollar gab weitere 2% nach, konnte hingegen zu Ende des Monats aufgrund stärkerer Makrodaten aus Japan wieder zulegen. Höhere Energieimporte und die demographische Entwicklung dürften aber mittelfristig dazu beitragen, dass Japan in Zukunft vermehrt Handelsbilanzdefizite aufweisen wird, womit die Währung mittelfristig schwächer tendieren sollte.

Ausblick

Auch der April wird im Zeichen der europäischen Politik stehen. In Italien wird sich in einigen Tagen herausstellen, ob die Arbeitsmarktreform im Parlament wie von Mario Monti vorgeschlagen durchkommt oder weiter verwässert wird. Frankreich bestreitet am 22. April die erste Runde der Präsidentschaftswahlen, wo ein möglicher Linksrutsch den Reformstau zementieren und die Wirtschaft verunsichern dürfte. Griechenland schliesslich wählt am 29. April eine neue Regierung. Ein Konfrontationskurs der neuen Regierung mit der EU würde die Märkte wieder verunsichern. Bei den anstehenden Quartalsergebnissen dürften vor allem europäische Firmen aufgrund der starken Vergleichsbasis aus dem letzten Jahr tiefere Gewinne ausweisen.

 

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